St. Mary’s Lighthouse
Sehenswürdigkeit | Whitley Bay | England | Großbritannien
St. Mary’s Lighthouse ist eine malerische und historische Sehenswürdigkeit an der Küste von Whitley Bay in Tyne and Wear, Nordostengland. Dieser ikonische Leuchtturm steht auf der kleinen, felsigen Insel St. Mary’s Island, die bei Niedrigwasser durch einen Damm mit dem Festland verbunden ist, und bietet eine faszinierende Kombination aus maritimer Geschichte, atemberaubender Natur und einer einzigartigen Lage an der Nordsee. Er ist ein beliebtes Ziel für Besucher, die die Schönheit der Küste, die Tierwelt und die ruhige Atmosphäre dieses abgelegenen Ortes erleben möchten.
Der Leuchtturm wurde zwischen 1896 und 1898 von der Trinity House erbaut, der Organisation, die für die Leuchttürme Großbritanniens verantwortlich ist. Er ersetzte ältere Navigationshilfen in der Region und wurde entworfen, um Schiffe vor den gefährlichen Felsen und Untiefen der Küste zu warnen, insbesondere vor dem berüchtigten Black Middens, einem Riff, das zahlreiche Schiffswracks verursacht hatte. Der Turm selbst ist 38 Meter hoch, aus Backstein und Stein gebaut, und sein weiß gestrichener Sockel kontrastiert eindrucksvoll mit der dunklen Laterne an der Spitze. Bis 1984 war er in Betrieb, als moderne Navigationssysteme seine Funktion übernahmen. Seitdem wird er vom North Tyneside Council verwaltet und als Museum und Aussichtspunkt genutzt.
Die Insel selbst ist ein Naturwunder. Bei Ebbe wird sie über einen gepflasterten Damm zugänglich, der bei Flut vom Meer überspült wird, was die Besuchszeiten von den Gezeiten abhängig macht. Dieser rhythmische Wechsel zwischen Isolation und Verbindung verleiht St. Mary’s einen besonderen Charme. Die Insel ist klein – nur etwa 150 Meter lang und 75 Meter breit – und besteht aus schroffen Klippen und grasbewachsenen Flächen, die von der salzigen Meeresluft geprägt sind. Rund um die Insel erstreckt sich ein Naturreservat mit einem 600 Meter langen Strand, der für seine Gezeitentümpel bekannt ist. Diese Tümpel sind ein Paradies für Naturforscher, da sie Krabben, Seesterne, Anemonen und kleine Fische beherbergen, die bei Niedrigwasser entdeckt werden können.
Für Besucher ist der Aufstieg auf den Leuchtturm ein Höhepunkt. Die 137 Stufen führen zu einer Aussichtsplattform, von der aus man eine spektakuläre Rundumsicht genießt: Im Westen sieht man die Küstenlinie von Whitley Bay und Tynemouth, im Osten die unendliche Weite der Nordsee, und bei klarem Wetter reicht der Blick bis zu den Cheviot Hills im Norden. Der Innenraum des Turms wurde in ein kleines Museum umgewandelt, das die Geschichte des Leuchtturms und des Lebens der Leuchtturmwärter erzählt. Originale Artefakte wie Lampen, Karten und Werkzeuge geben einen Einblick in die Herausforderungen dieses Berufs, während Modelle und Schautafeln die maritime Bedeutung der Region beleuchten.
Die ehemalige Leuchtturmwärter-Cottage neben dem Turm ergänzt das Erlebnis. Sie wurde renoviert und beherbergt heute Ausstellungen sowie eine kleine Teestube, die einfache Erfrischungen anbietet. Die Cottage zeigt, wie die Wärterfamilien in relativ beengten Verhältnissen lebten, und bewahrt die Atmosphäre vergangener Zeiten. Der Leuchtturm selbst ist mit modernen Annehmlichkeiten wie Strom ausgestattet, aber die historische Struktur – einschließlich der ursprünglichen Fresnel-Linse, die heute als Ausstellungsstück dient – bleibt erhalten.
Die Tierwelt rund um St. Mary’s Lighthouse ist ein weiterer Anziehungspunkt. Die Insel und das umliegende Reservat sind ein Hotspot für Seevögel wie Kormorane, Möwen und Austernfischer, die auf den Klippen nisten oder entlang der Küste fischen. Besonders im Frühjahr und Sommer ziehen Seeschwalben und Papageientaucher Besucher an, die mit Ferngläsern die Kolonien beobachten. Seehunde sind ebenfalls häufige Gäste und sonnen sich auf den Felsen oder schwimmen neugierig in der Nähe des Damms. Die Gezeitentümpel und das Watt bieten zudem Lebensraum für eine Vielzahl kleiner Meerestiere, was den Ort zu einem lebendigen Ökosystem macht.
Für Aktivitäten bietet St. Mary’s zahlreiche Möglichkeiten. Der Damm und der Strand laden zu Spaziergängen ein, wobei-dotch Spaziergänge entlang der Küste führen zu weiteren Aussichtspunkten wie dem Curry’s Point, einem Felsen, der bei Niedrigwasser zugänglich ist. Der Parkplatz am Festland ist Ausgangspunkt für Wanderungen, und die Wege sind größtenteils eben, obwohl der Damm bei Nässe rutschig sein kann. Die Anlage ist teilweise barrierefrei, mit einem befestigten Weg bis zur Insel, aber der Aufstieg in den Turm erfordert Fitness wegen der steilen Stufen. Hunde sind willkommen, solange sie angeleint bleiben, um die Tierwelt nicht zu stören.
St. Mary’s Lighthouse liegt in der Nähe von Whitley Bay, einer charmanten Küstenstadt mit einer Promenade, Cafés und einem Sandstrand, der das Erlebnis abrundet. Die Umgebung ist Teil der Northumberland Coast Area of Outstanding Natural Beauty, was die wilde Schönheit der Landschaft unterstreicht.
St. Mary’s Lighthouse ist mehr als nur ein Leuchtturm – es ist ein Ort, der maritime Geschichte, natürliche Schönheit und eine friedliche Abgeschiedenheit vereint. Ob man die Aussicht genießt, die Tierwelt erkundet oder in die Vergangenheit eintaucht – dieser Ort bietet ein unvergessliches Erlebnis an der rauen und doch bezaubernden Nordseeküste Englands.